Sicher haben sich kurz nach der Besiedelung die Bauern, später unterstützt durch Bergleute, ein Gotteshaus errichtet. Dies muss im 13. Jahrhundert gewesen sein. Unterlagen darüber gibt es nicht. Am Sonntag nach Mariä Geburt, am 11.09.1300, erhielt die St. Niklaskirche anlässlich des ersten Jubeljahres der katholischen Kirche einen päpstlichen Ablassbrief und wird zur Wallfahrtskirche erklärt.
In seiner jetzigen Gestalt ist die Stadtpfarrkirche wahrscheinlich eine Anlage des 14. bzw. 15. Jahrhunderts. Noch heute sieht man im Chorturm Schießscharten – ein deutliches Zeichen dafür, dass er ein Wehrturm war. Das Langhaus besteht aus 2 Schiffen mit je 3 Jochen und stammt höchstwahrscheinlich aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Rundgang
Wenn man die Kirche betritt, erlebt man im wesentlichen die Raumstruktur, die Raumfarbigkeit und die Lichtverhältnisse, wie im Jahr 1507. Von 1975 – 1979 wurde bei der Restaurierung die Bemalung rekonstruiert.
Gleich nach der Eingangstür steht man in einem tief angesetzten unregelmäßigen Kreuzgratgewölbe. Dieses Gewölbe ist älter als das Hauptgewölbe und vielleicht ein Überrest der ursprünglichen Westturmanlage. Geht man weiter, kommt man zum zweischiffigen Langhaus mit einem dreijochigen Kreuzrippengewölbe. Das Gewölbe entwickelt sich aus zwei achteckigen Mittelstützen, wobei nur die östliche frei im Raum steht. Die doppelgeschossigen hölzernen Emporeneinbauten an beiden Seiten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Durch den hohen, schweren, spitzbogigen Chorbogen kommt man in den Altarraum. Hier besteht das Deckengewölbe aus zwei querrechteckigen Jochen. Prächtige Akzente setzen die beiden farbigen Schlusssteine mit der Darstellung des Adlers und des Gotteslamms. Hinter dem Altar befindet sich ein Sakramentshäuschen. Bei der Renovierung 1977 wurde es wiederentdeckt und rekonstruiert. Auf der anderen Seite war auch noch ein solches Häuschen, welches aber wieder zugemauert wurde.