Andacht zum Monatsspruch für April

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. (Römer 14,9)

Binnen weniger Tage erlebten die Jünger das Auf und Ab: Gefeiert wurde Jesus beim Einzug in Jerusalem – um nur wenige Tage später ans Kreuz geschlagen zu werden und zu sterben. Am Abend vor der Kreuzigung gab es innige Gemeinschaft zu Tisch beim ersten – und für Jesus selbst zugleich letzten – Abendmahl. Und nach dem Tod und dem Begräbnis und einer Zeit des Wartens und der Ungewissheit wird Jesus als Auferstandener erlebt, der die Wunden des Leidens noch an sich trägt und doch lebt. Eine solche innere „Achterbahnfahrt“ erlebte seit denen, die damals dabei waren, kein Mensch mehr. Wir Heutigen versuchen, sie uns zu vergegenwärtigen, indem viele von uns die Tage von Palmsonntag bis Ostern besonders verleben: sei es in Schweigen und Fasten, sei es durch viele Gänge in die Kirchen oder auf Kreuzwegen oder Ostermetten – und durch viele Zeiten des Gebets. Ein großes Danke und Preist den HERRN dürfte dabei sein – wie ebenfalls manches Fragen und stummes Nachsinnen.

Doch haben nur die Damaligen erlebt, wie es ist, wenn Jesus wirklich tot ist. Möglicherweise trug sich manch einer bis zum letzten Moment des Sterbens am Kreuz mit der Hoffnung, dass Gottes Sohn ja doch unmöglich diesen Tod erdulden würde, sondern im letzten Moment vom Kreuz herabsteigt und als strahlender Held eine neue Zeit beginnen lassen würde. Dass er das spöttische „soll er doch vom Kreuz runterkommen, dann glauben wir ihm“ nicht einfach so tatenlos hinnehmen würde. Aber dann starb Jesus wirklich – und die Tiefe des Schmerzes, die dann und am Karsamstag unter den Jüngern vermutlich herrschte, als Jesus wirklich tot war, die können wir uns nicht ansatzweise vorstellen. Alle seine Anhänger mussten geglaubt haben, dass der Tod eben doch Herr ist – auch über Jesus. O große Not: Gott selbst ist tot – so dichtete Johann Rist im Jahre 1641, in einer Zeit, in der der Dreißigjährige Krieg in seiner Endphase war und der Tod das Land beherrschte.

Aber Gott erwies sich als Herr über den Tod – wie auch über das Leben. Er kostete das Leben – und er kostete den Tod, um über beide Herr zu sein: die Toten und die Lebenden. Nichts gibt es, was uns aus Gottes Herrschaft nimmt. Wir sind im Leben wie im Sterben nicht allein, sondern geborgen bei Gott, der über Tote und Lebende Herr ist. Gelobt sei der Herr.

Gottes Segen und herzliche Grüße

von Ihren Pfarrern Falk Klemm und Dr. Sebastian Schurig

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