25. Juni: Gedenktag der Augsburgischen Konfession von 1530

Evangelische Messe mit dem Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) Landesbischof Ralf Meister (Hannover)

In diesem Jahr erwartet unsere Kirchgemeinde den Besuch des Leitenden Bischofs der VELKD LB Ralf Meister aus Hannover. „Geeint in dem gleichen Bekenntnis und gerufen zum gemeinsamen Bekennen und einheitlichen Handeln“ (aus der Präambel der Verfassung der VELKD) haben sich vor 75 Jahren evangelisch-lutherische Kirchen zur Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands zusammengeschlossen. Dazu gehört auch die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen.

Im Jahr des 75. Jubiläums der VELKD fällt der Gedenktag ihres grundlegenden Bekenntnisses auf einen Sonntag. Wir freuen uns, dass wir an diesem Tag den Leitenden Bischof der Vereinigten Kirche hier in der Bergstadt Ehrenfriedersdorf in unserer Kirchgemeinde willkommen heißen dürfen und wir zusammen mit ihm die Evangelische Messe feiern werden. Der Gottesdienst wird von der Kantorei St. Niklas unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Herr Kantor Enrico Langer ausgestaltet. LB Ralf Meister wird die Predigt halten und seinen bischöflichen Segen am Ende spenden. Geleitet wird die Messe von Pfr. Falk Klemm.

Im Anschluss an den Gottesdienst ist ein Mittagessen mit Vertretern des Kirchenbezirks und interessierten Pfarrern und Mitarbeitern im Huthaus der Binge zu Geyer geplant. Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung über das Formular unten dem Beitrag oder per Telefon (037341.2277).

Nach Besuch der Greifensteine und der St. Annenkirche zu Annaberg-Buchholz fährt der Bischof am Nachmittag wieder zurück nach Niedersachsen.

Überblick zur Entstehungsgeschichte der Augsburgischen Konfession (confessio augustana, CA)

  • Kaiser Karl V. lädt Anfang 1530 zu einem Reichstag nach Augsburg ein, um „Irrung und Zwiespalt in dem heiligen Glauben“ zu beenden.
  • Kurfürst Johann von Sachsen beauftragt daraufhin die führenden Reformatoren Luther, Melanchthon, Jonas und Spalatin, ein „Verzeichnis der Artikel, so der Religion halber streitig sind“, auf-zustellen.
  • Entwurf und Endschrift werden durch den diplomatischeren Melanchthon erstellt; der orthodoxe Luther hält sich zurück.
  • Der Entwurf wird, nachdem sich Kurfürst Johann, Markgraf Georg von Brandenburg, Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg, Landgraf Philipp von Hessen, Fürst Wolfgang von Anhalt und die Bevollmächtigten der Städte Nürnberg und Reutlingen darüber geeinigt und unterschrieben haben, gemeinsames Bekenntnis aller Stände. Das Bekenntnis ist als Kompromiss entworfen, der das Gemeinsame des katholischen und evangelischen Glaubens betont.
  • Am Sonnabend, 25. Juni 1530 um 16 Uhr in Augsburg verlesen die Sächsischen Kanzler von Brück und Bayer die Augsburgische Konfession (confessio augustana, CA) in Erfüllung des Psalmwortes (119, 48), das als Motto schon über allen bisherigen Entwürfen stand, vor Kaiser Karl V. und den deutschen Ständen in deutscher und lateinischer Sprache.
  • Der Kaiser erlässt der katholischen Seite die Verlesung des katholischen Glaubensbekenntnisses, da dieses ja „beim alten geblieben ist“, und nimmt beide Exemplare der CA an sich, um „nach reiflicher Erwägung seinen Beschluss“ mitzuteilen. Dazu ist es nicht gekommen, die originalen Exemplare sind bis heute unauffindbar. Die Frage nach dem wahren christlichen Glauben ist auch auf dem späteren tridentinischen Konzil und seinen verschiedenen Fortsetzungen nicht gültig beantwortet worden, sondern hat in der Folge zum Dreißigjährigen Krieg geführt.
  • Es erscheinen nach dem Verschwinden der Originalfassung der CA aber sehr bald Nachdrucke, auch Verfälschungen; dem Original am ähnlichsten ist die Ausgabe von Tittmann, Dresden
    1530.
  • In den nächsten Jahrzehnten haben sich die Pfalz, Brandenburg und Polen der CA angeschlossen.
  • Fünfzig Jahre später, am 25. Juni 1580, erscheint das Konkordienbuch als Sammlung aller lutherischen Bekenntnisschriften in Dresden auf Veranlassung des Kurfürsten August von Sachsen. Zwei Pastoren aus der Dresdner Kreuzkirche hatten die Korrektur gelesen.
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